Taiji ist ein Übungsweg, der aus den daoistischen Klöstern des alten China stammt und über Generationen weiterentwickelt und den wechselnden äußeren Umständen angepasst wurde. Uns ist es wichtig, diesen Weg am Leben zu erhalten und möglichst sorgfältig weiterzugeben.
Wir üben Taiji in der Tradition des Yangstils, das nach Yang Lu-ch'an (1799-1872) benannt wurde und das im 20. Jahrhundert von den drei großen Meistern Yang Cheng-Fu (1883-1936), Cheng Man-Ching (1902-1975) und Huang Xing-Xiang (1910-1992) weiterentwickelt wurde. Yang Cheng-Fu schuf die Langform; Cheng Man-Ching entwickelte daraus die schneller erlernbare Kurzform; Huang Xing-Xiang verfeinerte die Taiji Formen, fügte die schnelle Form und zahlreiche Partnerübungen hinzu.
Unser direkter Lehrer ist Patrick A. Kelly, der einer der engsten Schüler von Meister Huang Xing-Xiang war. Seit 1992 unterrichtet er das vielschichtige Wissen seines Meisters äußerst klar, differenziert und großzügig in Europa.
Wirkliches Taiji ist stilübergreifend:
»In Wirklichkeit gibt es nur ein Taiji, nur eine Reihe von Prinzipien. Menschliches Abweichen hat zur Entstehung von Familien-Stilen geführt (Yang, Wu, Chen, usw), jeder mit eigenen Stärken und Schwächen. Da, wo sie den Prinzipien folgen sind ihre Stärken; da, wo sie von den Prinzipien abweichen sind ihre Schwächen.
Wir betonen die Bewegung des Zentrums (die drehend verwindende Welle) des Chen Stils, die vorwärts dringende Kraft (die horizontal abgebende Welle) des Yang Stils, die vom Partner geliehene Kraft (die neutralisierend vertikale Druckwelle) des Wu Stils. Wir folgen dem Rat meines Lehrers: ⟩Kehre zu den Grundprinzipien zurück, vor dem Auseinanderlaufen der Stile⟨.«
Patrick Kelly
Patrick A. Kelly
Huang Xing-Xiang
Fotos mit Erlaubnis genutzt